Janine Schranz

Remembering a voice from afar

Eröffnungsausstellung
27.11.2021 bis 22.01.2022

Janine Schranz beschäftigt sich mit den Bedingungen von Fotografie, visueller Wahrnehmung und den architektonischen Gegebenheiten von Ausstellungen. Dabei nimmt sie den Ort zum Ausgangspunkt ihrer Recherche und befragtseine vergangene sowie gegenwärtige Funktion. Durch die Betonung des Peripheren einer Ausstellung wird das eigene Sehverhalten und die Art, wie man diese wahrnimmt, adressiert.

Für die Ausstellung Remembering a voice from afar hat sich Janine Schranz mit der Vergangenheit des Raumes und seiner zukünftigen Rolle als temporärer Kunstraum auseinandergesetzt. Die Telefonkabine ist Teil des Bahnhofs Brunnen und damit Teil des öffentlichen Raums. Diese bildet einen intimen, abgegrenzten Raum, einen Rückzugsort, der andere Passant’innen mittels einer Glastür ausschliesst. Während einem Ferngespräch war die räumlich abgegrenzte Person zwar für alle anderen sichtbar, aber nicht hörbar. Die Glastür hat damit zugleich die Funktion eines Schaufensters.

Die Arbeit Remembering a voice from afar greift diese Beobachtung auf, indem visuelle, abstrahierte  Abdrücke eines Ferngespräches zwischen Caroline Brühlmann (Initiantin des Kunstraumes) und der Künstlerin den Raum besetzen. Die in Reliefdruck übersetzten Tonspuren und die Erinnerungen der beiden Protagonistinnen sind die einzigen Spuren dieses Gesprächs. Durch diese Anonymisierung fungieren die ausgestellten Papierarbeiten als Displays mit eingekerbten Leerstellen, die Raum für Interpretationen lassen.

Janine Schranz, im November 2021